Verbraucherzentrale bemängeln Fernwärme-Preise

Die Preise für Fernwärme in Deutschland unterscheiden sich regional deutlich. So zahlten private Haushalte mit Einfamilienhaus beispielsweise im größten Wärmenetz in Köln im dritten Quartal 2023 mit 27 Cent effektiv mehr als doppelt so viel wie im größten Netz in Halle (Saale) mit 12 Cent. Das hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) anhand einer Untersuchung von Preisdaten aus 31 Fernwärmenetzen ermittelt. Wie sich die Preise im Fernwärmemarkt bilden, ist laut Einschätzung des vzbv für Verbraucher schwer nachvollziehbar.

Ramona Pop, Vorständin beim vzbv verweist darauf, dass Kunden bei Fernwärme keine Möglichkeit haben, den Versorger zu wechseln. Deshalb fordert sie Transparenz, bevor man überhaupt einen Liefervertrag abschließt.

Aufgrund fehlender Vergleichsmöglichkeiten können Fernwärme-Kunden derzeit nur schlecht einschätzen, ob der Wärmepreis in einem Netz eher hoch oder niedrig ist. Dies wird künftig besonders dann relevant, wenn zunehmend mehr Verbraucher eine defekte Öl- oder Gasheizung nach den Vorgaben des neuen Heizungsgesetzes ersetzen müssen.

„Gerade in urbanen Gebieten gilt Fernwärme als wichtiger Baustein für die Wärmewende“, sagt Pop. Lange Vertragslaufzeiten, fehlender Wettbewerb und niedrige Transparenz-Standards könnten aber zu Akzeptanzproblemen führen.

Der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg warnt in diesem Zusammenhang vor überzogenen Erwartungen an zukünftige Wärmenetze.